JIRKA ARNDT GEDENKLAUF
Liebe Freunde des Usedom Marathons!
Im Frühjahr dieses Jahres wurden wir mit der Nachricht, dass Jirka Arndt verstorben ist, mehr als überrascht. Der Rekordhalter unseres Halbmarathons hat bis zum 14. Lebensjahr auf der Aschenbahn des Peene-Stadions trainiert. Sein erster Übungsleiter, Rolf Jörn, hat ihn geschickt für den Ausdauerlauf begeistert und ihn zu einem Aufnahmetest beim ASK Potsdam vorgestellt. Jirka wurde mit der Begründung er sei körperlich zu schwach abgelehnt. Rolf Jörn glättete die Wogen der Enttäuschung und ein Jahr später wurde Jirka an der Sportschule des ASK Potsdam eingeschult. Mit Jürgen Straub, dem Olympia zweiten über 1500m von 1980, erhielt er einen Lauf erfahrenen Trainer, der ihn behutsam aufbaute. Erste Erfolge ließen nicht auf sich warten. So errang er 1991 bei der Junioren EM den 6. Platz über 5000m. Nach bestandenem Abitur begann Jirka ein Studium für Architektur, merkte aber bald, dass Hochleistungssport mit Olympia als Ziel, so nicht zu bewältigen ist. Anfang der 1990er wechselte er zum SCC Berlin, behielt aber seinen Lebensmittelpunkt in Potsdam. Langsam setzte er sich in der Spitze der deutschen Langstreckenszene fest. 1998 wurde Jirka z.B. jeweils dritter bei den DM über 5000 und 10000m. Auf dem Weg zu Olympia bestritt er 1997 und 1998 zwei HM-Läufe innerhalb des Usedom-Marathons und erzielte 1998 in heimischen Gefilden den heute noch bestehenden Streckenrekord von 1:07:35 h. Eine persönliche Sternstunde war die Teilnahme am Endlauf über 5000m in Sydney 2000. Sein mutiger Ausreißversuch brachte ihm den 8.Platz in 13:26:18 min ein – seitdem war kein deutscher Läufer besser. Dabei sei eingefügt, dass er mehrere Wochen zuvor mit dem Fahrrad den Steilhang auf der Internationalen Motocross-Strecke in Wolgast herunterfuhr und dabei schmerzlich stürzte. Nach den Olympischen Spielen wurde ein Oberschenkelhalsanbruch festgestellt und Jirka erhielt Trainingsverbot. So nahm Jirka sein Architekturstudium wieder auf. Eigentlich war noch Athen 2004 im Plan. Auf dem Weg dorthin wurde er 2003 beim Berlin-Marathon in 2:16:28 h bester Deutscher. Doch im selben Jahr beendete er seine aktive Zeit und kehrte zum SC Potsdam zurück. Jirka schloss sein Architekturstudium ab und wurde später Leiter eines Architekturbüros. Bei Volkssportläufen blieb er seinem Laufhobby noch treu.
Mit der Teilnahme am Lubminer-Waldlauf zum Gedenken an Sebastian Fredrich, der als hoffnungsvollstes deutsches Lauftalent galt, aber leider in jungen Jahren den Kampf gegen den Krebs verlor, erfüllte er den Organisatoren einen großen Wusch.
Mit dem diesjährigen 33. Halbmarathon als Jirka-Arndt-Gedenklauf, möchte der Usedom-Marathon e.V. dem in Wolgast aufgewachsenen und leider viel zu früh verstorbenen erfolgreichen, deutschen Läufer ein ehrendes Gedenken widmen.